Aussaat erfolgt – Farm Facts Weed Seeker geht in die nächste Runde

Auch dieses Jahr ist es wieder so weit. Am 23. April wurden im Rahmen der Versuchsreihe „Farm Facts Weed Seeker“ die ersten Zuckerüben im Göttinger Umland ausgesät. Die Aussaat erfolgte in diesem Jahr aufgrund der nass-kalten Bedingungen mit einer leichten Verzögerung. Ziel der Versuchsreihe ist es, die Wirksamkeit von Spot Spraying Systemen, also die selektive Ausbringung von Herbiziden, mit einer festgelegen Anzahl an Prüfgliedern zu evaluieren und die Effizienz der Unkrautregulierung im Bestand zu bewerten.

Terminierung der Herbizidmenge mittels Sensortechnik

In Kooperation mit der Firma Farm Facts wurde zu diesem Zweck der Weed Seeker mit intelligenten Spot Spraying System zur Verfügung gestellt. Die Kernkompetenz des Weed Seekers stellen dabei die Sensoren, welche vor jeder Düse innerhalb der Pflanzenschutzspritze integriert sind. Diese Sensoren ermitteln über den NDVI (Wachstumsindex) die Gesamtzahl an Pflanzen pro Reihe. Bei einem zuvor definierten Standardwert bedeutet dies „Rüben ohne Unkraut“. Befinden sich nun Unkräuter innerhalb der Reihen überschreitet der NDVI den Standardwert und eine punktgenaue Herbizidapplikation erfolgt.

Neben einer präzisen Unkrautregulierung soll das Smart Spraying System vor allem die Aufwandmenge von Herbiziden einsparen. Als „ground truth“ werden dabei Anzahl, Arten und Deckungsgrad der Unkräuter innerhalb der Versuchsparzellen bestimmt. Der Unkrautbesatz innerhalb der Versuchsparzellen wird zusätzlich durch den Einsatz von Drohen ermittelt. Des Weiteren soll getestet werden, ob der verminderte Einsatz von Herbiziden positive Auswirkungen auf die Bestandsdichte und die Bodenathropoden aufweist.

Evaluierung der Schwellenwerte

Der Versuchsaufbau teilt sich in vier Prüfglieder: Hohe Sensivität, niedrige Sensivität, Standard und Kontrolle. Die Unterschiede bestehen dabei sowohl in der Höhe der festgelegten Schwellenwerte als auch in der applizierten Herbizidmenge. Bei einer hohen Sensivität des Weed Seekers ist der Schwellenwert zum Auslösen der Düse im Vergleich niedrig, was zwar einen geringen Unkrautbesatz prognostizieren lässt, aber auch die Herbizideinsparung verringert. Bei einer niedrigeren Sensivität der Sensoren liegt der Schwellenwert um einiges höher, wodurch sowohl die Unkrautmenge als auch die Herbizideinsparung höher ausfallen sollten. Innerhalb der „Standard“-Parzellen kommt es zu einer betriebsüblichen, flächigen Behandlung mit Herbiziden. Die Kontrollparzellen gehören nicht zu den Prüfgliedern. Jedoch ist sie unerlässlich, um den Unkrautbesatz unter natürlichen Bedingungen einschätzen zu können. Zusätzlich dienen die Kontrollparzellen als Kalibrationsparzellen und werden zur Einstellung des Schwellenwertes zum Auslösen der Düsen benötigt.

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Autor: Sebastian Streit (Institut für Zuckerrübenforschung, IfZ)

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Kontakt - Sebastian Streit: streit@ifz-goettingen.de

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