On-Farm Research im zweiten Versuchsjahr

Im Projekt FarmerSpace werden einige Versuchsanstellungen im sogenannten On-Farm Research Ansatz verfolgt. In der Vegetation 2020-2021 haben wir Versuche sowohl in Streifenanlagen sowie voll randomisierten vierfach wiederholten  Großsparzellenversuchen durchgeführt. Die Ertragserfassung erfolgte auf manchen Versuchsflächen mit dem Betriebsdrescher sowie parzellenweiser Wiegung und auf anderen mit Parzellenerntetechnik der LWK Niedersachsen. Die Großflächenversuche wurden mit betrieblicher Technik behandelt, an Standorten wo die Spritzung nach Applikationskarte möglich war wurde diese Option genutzt. An anderen Standorten musste der Applikateur noch selbst anhand des Versuchsplans schalten.

Insbesondere bei komplexeren Fragen, die größere Parzellen erfordern, ist die Anlage von Versuchen in On‑Farm Research zielführend. In unserer konkreten Anwendung ist dies durch das zum Teil nesterweise Auftreten von Schaderregern bedingt. In Exakt-Parzellen im Kleinstmaßstab werden die Effekte eines sich aufbauenden Inokulums nicht immer vollumfänglich widergespiegelt. Ferner gilt diese Argumentation zum Beispiel bei Fragen der Bodenbearbeitung, die sich in Kleinparzellen nicht immer praxisnah abbilden lässt.

Auch bei Fragen der teilflächenspezifischen Bewirtschaftung stößt das klassische Feldversuchswesen an seine Grenzen, das Konzept der teilflächenspezifischen Bewirtschaftung fußt auf dem Vorhandensein von Heterogenität. Auf kleinen Versuchsflächen ist die Heterogenität der Bodenparameter üblicherweise gering. Um also Systemvergleiche durchzuführen sind größere Maßstäbe und Versuchsanlagen mit Praxistechnik nötig, um belastbare Ergebnisse zu generieren.

Zu beachten ist an dieser Stelle allerdings der wesentlich höhere Flächenbedarf für die Versuche, diese Möglichkeit ist nicht in jeder Gegend und Gemarkung gegeben. Ferner ist der Mehraufwand für Bonituren größerer Areale und die Versuchsdurchführung durch den Landwirt nicht unerheblich. Die Anforderungen an die Planung unter statistischen Gesichtspunkten unterscheiden sich nicht grundsätzlich von denen bei der Anlage von klassischen Feldversuchen in Kleinparzellen.

Bild1

Abb. 1: Kerndrusch in einem Streifenversuch in Winterweizen (Bild: Huze, Agrartechnik).

Bild2

Abb. 2: Versuchsfläche mit einsetzendem Gelbrostbefall in den unbehandelten Parzellen (Bild: Bartels, LWK).

Bild3

Abb. 3: Parzellenernte mit dem Parzellendrescher der LWK. Die unbehandelte Kontrolle in der sich der Drescher befindet ist gut zu erkennen (Bild Friedrich Bartels).3: Parzellenernte mit dem Parzellendrescher der LWK. Die unbehandelte Kontrolle in der sich der Drescher befindet ist gut zu erkennen (Bild:  Bartels, LWK).

Autoren:

Eike Hunze (Agrartechnik, Universität Göttingen) und

Friedrich Bartels (Landwirtschaftskammer Niedersachsen)

 

Sie haben Fragen oder möchten mehr Informationen zu diesem Thema? Dann schreiben Sie uns gerne.

Kontakt - Eike Hunze: eike.hunze@uni-goettingen.de